Island 2017 – Vorwort

Island Motorrad Reise

Eigentlich hatte ich das Thema Island mit dem Motorrad schon zu den Akten gelegt. Als wir aber im Juli 2016 auf unsere Norwegentour auf einem Parkplatz stehen da hält ein Wohnmobil mit komischem Nummernschild neben uns. Nordicbiker Kai-Uwe bringt in Erfahrung das der gute Mann von den Färöer Inseln ist. Dieser geht in sein Wohnmobil und kommt mit Färöer Prospekten wieder heraus. Haben wir den Tourismus Minister getroffen? Man weiß es nicht aber als ich die Prospekt durchblättere war mir klar, da muss ich mal hin! Als dann Kai-Uwe auch noch mit Island anfängt zeichnet sich langsam ein Plan in meinen Kopf ab. Das wäre mal ein Abenteurer, mit der Fähre zu den Färöer Inseln und dann weiter nach Island.

Island Gedanken

Zuhause angekommen geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Und auch Kai-Uwe scheint angetan. Selbst war er schon einige Male auf Island aber noch nie mit dem Motorrad. Es stellt sich aber schnelle raus das wir die Anfahrt getrennt veranstalten müssen. Kai-Uwe ist nicht seefest und für Ihn kommt nur fliegen in Betracht. Er schaut sich auf YouTube Videos von heftigen Nordatlantik Überfahrten an wo LKWs duch den Laderaum geschleudert werden aber auch die können sein Herz für die Fährfahrt nicht erwärmen, warum nicht 😉 Mir ist das relativ egal, zum einen bin ich noch nie richtig Seekrank geworden und zum andern was juckt mich das vor der Fahrt. Ich mache mir Gedanken wenn es soweit ist. Übrigens haben sie an Bord wohl recht gute Pillen für den Notfall. Kai-Uwe versucht wirklich alles, aber er kommt zudem auch noch aus Stockholm und das macht die Sache nicht einfacher. Das Motorrad muss in Dänemark verschifft werden und kommt in Seyðisfjörður an, man selbst fliegt und kommt auf der anderen Seite Islands in Reykjavík an. Dann braucht es wieder einen Inlandstransfer zum Moped und und und ….. kurz es war viel zu aufwendig und letztlich auch zu teuer.So ist Kai-Uwe raus und ich mache mir Gedanken ob ich das Ganze alleine durchziehen soll.

Island Planung

Ich entscheide mich im Januar 2017 die Tour alleine zu fahren und buche auch gleich die Fähre mit zweimal Färöer Aufenthalt. Da werde ich hoffentlich ein paar trockene Tage erwischen den es soll dort mit dem Wetter nicht ganz so einfach sein. Die letzten Monate vor der Tour mache ich mich schlau was in Island sehenswert ist. Da ist schnell klar das eine reine Hochlandtour alleine mit all den Furten nicht machbar ist. Aber eventuell kann ich die F35 fahren, das müsste klappen. Ich ziehe mir die wichtigsten Punkte auf das Garmin Montana und werde gegen den Uhrzeigersinn um Island herum fahren. Dabei möchte ich mich auf möglichst kleine Straßen bewegen. Unterstützend habe ich noch eine Island Karte von Reise Kow-How dabei und einen Islandführer ‚Rund um Island auf der Ringstraße‘ Das war es eigentlich mit der Planung. Ich werde die Tagesziele dann jeweils Vorort festlegen in Abhängigkeit des Wetters, der Tagesform und was ich mir anschauen möchte. Auf die Island Campingkarte habe ich verzichtet. Warum kannst Du hier nachlesen.

Island Ausrüstung Camping

Erstmal habe ich mir ein Zeltupdate gegönnt. Aus dem VAUDE Space L 3P, welches mir eigentlich gut gefällt, wurde ein Hilleberg Staika. Dazu noch ein paar Felsnägel. Etwas Reserven bezüglich Wind und Sturm kann nicht schaden. Die Exped SynMat 7 M Isomatte bis -17 Grad und Ajungilak Kompakt 3-Season Schlafsack bis -5 Grad waren prerfekt. Ich habe keine Nacht gefroren. Den Primus Gaskocher, Windschutz und Primus LiTech Trek Kettle Topf. Zwei 440g Gaskartuschen und ein kleiner Campingstuhl.

Ausrüstung Ténéré

Für die Ténéré habe ich das gängige Werkzeug für kleine Reparaturen und Reifenausbau dabei. Zum Reifen flicken eine Luftpumpe und Flickzeug. Ein halber Liter Öl, eine H7 Birne sowie Kettenspray. Brems- und Kupplungshebel, Bowdenzug und Nippel Reparatur-Set. Ein zweiter Kupplungszug ist bei mir fest verbaut und brauch bei Bedarf nur umgestöpselt zu werden. Zu guter Letzt noch Kabelbinder in allen Größen ein paar Ersatzsicherungen und das Garmin Montana Outdoor Navi.

Zum Anziehen

6x Funktionsshirts kurzer Arm, 4x Funktionsshirts langer Arm, Fleecejacke, Softshell Jacke, 1 Pullover, 1 Jeans, 1 Trekkinghose, 1 Wollmütze, 1x Joggingschuhe, eine Kappe und Unterwäsche für 6 Tage.

Zum Fahren

Motorradhose, Motorradjacke, Regenhose, Regenjacke, 2x Sommerhandschuhe, 1x Winterhandschuhe, Staubtuch, Nierengurt, Helm und Motorradstiefel.

Fotoausrüstung

Das Samsung A3 Handy + Powerbank 10.000 mAh. Sony A6000 + 2 Zusatzukas. Kitobjektiv SEL1855, das SEL1018 Weitwinkel, Minolta MD70-210 Telezoom und einige Speicherkarten. Dann noch die Helmkamera Drift HD Ghost mit 2 Ersatzakkus. Das Manfrotto MTPIXI-B PIXI Tischstativ und SIRUI T-005BX/C-10S Traveler Ultralight Stativ. Haida Slim PRO II Digital MC Neutral Graufilter Set bestehend aus ND8, ND64, ND1000 Filtern. Jede Menge Kabel zum laden der einzelnen Komponenten.

Und was sonst noch ?

Küchenutensielien, Salz, Pfeffer, Chillipulver, Olivenöl, Balsamico, Spülmittel, Schwämmchen, Teller, Tasse, Besteck und Waschmittel. Eine kleine Apotheke mit gängigen Medikamenten. 2 Trekkingstöcke, eine Angel, Feuerzeuge, Schweizer Messer, Mückennetz für den Kopf, etwas Sonnenmilch. Dann noch ein paar Vorräte, Asia Nudel, 2 Tütensuppen, Gulasch Dosen, 1x Tomatensoße im Glas, schwarzer Tee und Cappuccino Pulver, Brot und Käse für die ersten Tage.

Was man so alles mitschleppt 😉 Da kommt doch einiges zusammen. Wahrscheinlich habe ich das eine oder andere auch noch vergessen aufzuzählen. Ich bin diesmal auch mit zwei Packrollen unterwegs. Da ich einige Tage auf der Fähre verbringe bot es sich an dafür die kleiner Packrolle mitzunehmen.

So das solle es jetzt aber auch gewesen sein. Wie die Reise weitergeht und ewas ich alles erlebt habe erfährst Du in meinen

Reise-Tagebuch Island 2017

 

 

Island gefahrener Track 2017
Meine gefahrenen Tracks auf Island zum Downlaod

 

Island 2017 – Reisetagebuch Übersicht

Mein Reisetagebuch Island / Färöer 2017

34 Tage mit dem Motorrad auf Island und den Färöer Inseln

Island 2017 – Tag 1 Anfahrt nach Flensburg

Freitag 23.06.2017 Germany

Auf dem Weg nach Flensburg

Endlich ist es soweit, die lange Zeit des Wartens ist vorbei. Die Planungen der letzten Monate sind abgeschlossen, das Moped ist seit gestern fertig bepackt und warten genau wie ich das es endlich los geht. Kurz vor 8 Uhr mache ich mich auf den Weg. Es wird heute ausschließlich über Autobahn gehen. Ich mag das nicht sonderlich aber bis Flensburg ist es weit, ich muss Strecke machen. Es geht über die A3 auf die A1 und von Hamburg dann über die A7 Richtung Flensburg. Dort werde ich kurz vor der Grenze übernachten. So habe ich mir die eventuell anfallende Campingkarte in Dänemark gespart. Manchmal bestehen sie dort darauf und für eine Übernachtung sehe ich das nicht ein.

In Flensburg

Ich komme gut durch mache einmal Rast und bin am Nachmittag in Flensburg auf dem Campingplatz Jarplund  11,- EUR für die Übernachtung sind ok und am Platz ist auch gleich ein kleiner Laden wo ich mir ein paar Steaks für das Abendessen besorge. Der Platz hat eine kleine Zeltwiese auf der außer mir nur ein Zelt steht. Abends fahre ich noch nach Glücksburg um ein paar Fotos vom Wasserschloss zu machen. Es hat angefangen zu regnen und auch die anschließende Fototour in Flensburg wo ich mir schon ein paar Spots ausgesucht hatte fällt größtenteils ins Wasser. Lediglich das Nordertor und ein paar Bilder von der Flensburger Förde habe ich am Abend im Kasten. Schade… dann halt ein anderes mal. Aber die nächsten Wochen versprechen ja gerade Foto mäßig noch einiges zu bieten. So bin ich nicht enttäuscht, fahre zurück und als ich am Camping ankomme hat der Regen aufgehört. Ich trinke noch in Ruhe ein Bier. Dann wird es Zeit, ich will Morgen früh los. Termine an der Fähre mag ich nicht, es kann bis dahin einiges passieren und die Fähre wartet wohl nicht.

 

volle Distanz: 622.48 km
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Island 2017 – Tag 2 Richtung Hirtshals

Samstag 24.06.2017 Denmark

Nach Hirtshals zur Fähre

In der Nacht hat es leicht geregnet aber am Morgen ist es wieder trocken. Kleines Frühstück, Zelt abbauen und gegen 7:30 Uhr geht es los Richtung Hirtshals. Dort werde ich mit der Norröna Fähre zuerst nach Färöer und ein paar Tage später nach Island fahren.In Dänemark erwischt mich der Regen für ca. 200km. Irgendwann beschließe ich meine Regensachen anzuziehen. Ich hasse diese Kleidung! Als ich wieder losfahre regnet es keinen Tropfen mehr. Danke Murphys! Gegen 11:30 Uhr bin ich in Hirtshals.

Hirtshals Leuchtturm und Bunkermuseum

Ich habe noch reichlich Zeit, die Fähre geht erst gegen ca. 15:00 Uhr. Also schaue ich mir den Leuchtturm am Bunkermuseum an. So oft war ich schon hier oben habe aber nie die Zeit gefunden mir diesen Leuchtturm näher anzuschauen. Es ist strahlend blauer Himmel, perfekt! Direkt daneben liegt das Bunkermuseum. Auch hier verweile ich einige Zeit. Es ist ein sehr großes Areal. Alles kann ich mir nicht anschauen, es ist mit den Motorradklamotten dann doch zu heiß. Doch was ich sehe beeindruckt schon. Also wenn Ihr mal hier oben seit und etwas Zeit übrig habt dann schaut doch mal vorbei. Ich verweile einige Zeit  bevor ich mich auf den Weg zur Fähre mache.

An der Fähre

Es ist schon voll aber mit dem Moped darf man bis vorne hin fahren. Ich bin kaum angekommen da werde ich auch schon angequatscht. Eh wo fährste hin, wo kommste her, coole Reifen…. genau wie meine. Oh man denk ich lass mich doch erst mal absteigen und den Helm ausziehen 😉 Das war Hartmut und was ich jetzt noch nicht weiß, ich werde noch einige Zeit mit Ihm verbringen. Die Fähre hat zwei Stunden Verspätung aber was da am Terminal abgeht, was ein gewusel beim entladen der Fähre. Die Jungs die die Container rein und raus fahren haben es drauf. Der reinste Ameisenhaufen und so geht die Zeit relativ schnell vorbei.

Abends auf der Norröna Richtung Färöer konnte ich diesen tollen Sonnenuntergang bewundern.

 

volle Distanz: 379.03 km
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Island 2017 – Tag 3 Überfahrt Färöer

Sonntag 25.06.2017 Denmark

Überfahrt Färöer

Die Nacht war einigermaßen erträglich. Ich habe die Überfahrt Färöer in den 6er Couchettes auf Deck 2 schon im Januar bei Smyril Line gebucht. Alle 6 Liegen sind belegt. Es ist heiß und eng. Ich schlafe nicht allzu viel. Immer wieder werde ich wach schaue auf das Smartphone aber die Zeit schleicht nur dahin. Der Seegang nimmt langsam zu. Ab 2 Uhr merke ich das die Wellen jetzt so stark sind das die Fähre anfängt zu springen. Immer wieder geht es über die Wellen und mit lautem Geräuschen und spürbarem Aufschlag im Wellental geht es weiter und weiter Richtung Färöer. Wird es noch schlimmer? Hatte Kai-Uwe recht? Bis jetzt bin ich noch nie seekrank geworden. Aber ich bin überrascht, im liegen macht mir die ganze Schaukel keine Probleme. Gegen 6:00 Uhr reicht es mir. Ich kann nicht mehr schlafen und beschließe aufzustehen. Nur kurz auf die Toilette, erleichtern, waschen und dann hoch hinauf auf Deck. Aber leicht gesagt. Es schaukelt wirklich heftig. Als ich vor dem Urinal mein Geschäft erledige merke ich wie mir langsam die Übelkeit in den Kopf steigt. Es wird immer schlimmer und unerträglicher aber ich bin noch nicht fertig. Die Sekunden werden zu Stunden ich merke wie die Beine wackelig werden. Irgendwann bin ich fertig, jetzt aber nicht wie hinauf auf Deck. Ich brauche frische Luft und Weitsicht! Der Weg nach oben zieht sich. Es sind einige Etagen, das geht im Moment nur mit Aufzug. Oben angekommen setze ich mich erst mal ans Fenster wo ich weit sehen kann. Langsam wird es besser und nach einer Stunde bin ich wieder fit.

Ein Tag auf der Fähre

Die Überfahrt Färöer ist zäh wie Kaugummi. Die weiteren Überfahrten nach Island und zurück habe ich nicht so schlimm empfunden. Man bekommt wohl Routine mit der Zeit. Und ws macht man mit der ganzen Zeit? Man geht hierhin und dorthin, quatscht mit dem einen oder anderen. Man kennt ja einige Motorradfahrer noch von der Wartezeit vor der Fähre. Unter anderem Hartmut mit der Trasnsalp aus Bremen. Wir laufen uns öfters über den Weg und tauschen Erfahrungen aus. Alle warten auf das Abendessen, endlich Abwechslung 😉 Der Seegang ist seit Vormittag auch wieder sehr ruhig geworden so wird die Überfahrt Färöer doch noch zum Spaziergang.

Mit der Norröna fahren wir sehr nah an den Shetlandinseln vorbei.

 

Färöer Faroe Islands

Wir haben etwas Verspätung. Gegen 23:00 Uhr sind wir endlich Vorort. Werden die Motorräder noch aufrecht stehen? Eine Frage die wohl alle Motorradfahrer quält die mit der Fähre fahren. Aber die Parkdecks sind verschlossen. Als sie geöffnet werden kämpfen wir uns zu den Motorrädern durch. Das ist nicht einfach, das reinste Labyrinth und es ist kaum Platz zwischen den Autos. Mein Moped steht noch brav an seinem Platz. Andere hatte nicht so viel Glück. Zwei sind umgekippt. Bei einem ist eine Fußraste abgebrochen. Das ausschiffen dauert auch noch mal gut eine Stunde. Gegen Mitternacht sind wir endlich auf festem Boden. Zum Camping Tórshavn sind es dann nur knapp 2km. Dort erwartet man uns bereits. Wir checken ein und bauen unsere Zelte auf , es findet sich noch eine lustige Runde zum quatschen und gegen 2:00 Uhr verkriechen sich alle langsam in Ihre Zelte.

 

volle Distanz: 1104.05 km
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