Island 2017 – Tag 9 Dettifoss – Mývatn

Samstag 01.07.2017Iceland

Hófaskarðsleið

Die Nacht war ruhig und es hat etwas geregnet. Am Morgen ist es zunächst trocken. Ich mache mich über die Hófaskarðsleið (85) auf nach Þórshöfn. Dort liegt in der Nähe eine alte Douglas DC3. Ich komme bis ca 500m an die Maschine heran aber dann versperrt mir ein Gatter das weiterkommen. Die Schilder daran zeigen unmissverständlich das es sich um Privatgrund handelt und das die Weiterfahrt nicht erwünscht ist. Ich respektiere das und mache mich nach kurzem Aufenthalt wieder auf den Weg. Auch die Vögel wollen mich anscheinend nicht hier haben. Auf den nächsten 500m werde ich derart von Möwen und anderen Vögeln attackiert das ich nur sehr langsam fahren kann. Zurück auf der Hófaskarðsleið geht es weiter Richtugng Norden. Ziel ist Raufarhöfn, aber je weiter ich komme um so dunkler wird das Wolkenband vor mir. Bevor es nach Raufarhöfn abgeht fängt es stark an zu regnen. Ich mache kurz Rast, es ist nass und kalt so ca. 7-8 Grad. Sogleich checke ich die Lage auf dem Montana* und beschließe dann Raufarhöfn und die Halbinsel auszulassen. Bei dem Wetter ist das sinnlos und ich kann nicht jeden Winkel der Insel erkunden. So fahre ich auf auf dem Hófaskarðsleið direkt Richtung Westen.

Dettifoss

Es geht ab auf die 864. Eine dreistellige Schotterstraße die mich zum Dettifoss bringen soll. Es regnet immer wieder leicht, aber die Straße ist gut fahrbar. Die Vegetation nimmt ab, rechter Hand ist der Fluss Jökulsá á Fjöllum der in einem Canyon dahin fließt. Ich mache Halt am ersten Wasserfall, dem Hafragilsfoss. Gewissermaßen dem kleinen Bruder des Dettifoss ist Hafragilsfoss schon recht beeindruckend. Man ist zwar weit weg aber hat von oben eine gute Sicht auf den Fall. Ich mache einige Bilder und fahre dann weiter zum Dettifoss der in ca. 2 km erreicht ist. Dettifoss der „stürzender Wasserfall“ ist der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Bis zum Wasserfall sind es vom Parkplatz einige Meter Fußweg, das ist aber bei den heutigen Temperaturen in Motorradkleidung kein Problem. Man kann bis unmittelbar an den Wasserfall gehen. Aber genügend Respekt vor der Natur sollte stets geboten sein. Der Lärm und die Wassermassen die dort abgehen sind gigantisch. Dettifoss ist wirklich eine Attraktion die man auf seiner Island Reise gesehen haben sollte.

 

Es hat mittlerweile aufgehört zu regnen, und was ich jetzt noch nicht weiß ist das das für längere Zeit so bleiben soll 😉 Ab Dettifoss ist die Straße und Landschaft wirklich Klasse. Man fühlt sich auf den Mond versetzt, so karg ist die Landschaft. Bei näherem hinsehen sieht man aber auch hier überall Leben, grüne Moose und pinke Blumen und Flechten dazu der dramatische Himmel.

 

 

Námafjall – Hverarönd

Ich gelange auf die Ringstraße und fahre geradewegs zum Námafjall und Hverarönd. Námafjall ist ein aktiver Vulkan im Mývatn-Gebiet. Hverarönd ist ein Hochtemperaturgebiet direkt neben Námafjall. Der Parkplatz ist gerammelt voll und ich kann selbst mit dem Motorrad gerade mal so halten. Auf dem Hverarönd verläuft es sich aber. Wahnsinn was hier los ist. Die Erde lebt hier. Überall brodelt und zischt es oder kommt heißer Dampf aus der Erde. Es riecht verdächtig streng nach Schwefel und ich habe die Nummer von Sammy und Dean nicht dabei. Dieser Ort ist wirklich unbeschreiblich, was für Farben. Das orange der Berge, das grau der Schlammtümpel, tief dunkle blau schwarze Wolken und ein Silberstreif am Horizont. Ein absolute Farborgie.

 

Camping Mývatn

Ich fahre weiter zum nahe gelegenen Mývatn, dem Mückensee. Hier werde ich übernachten. Von den drei Campingplätzen nehme ich Camping Hlid Travel. Dieser ist westlich des kleinen Ortes Reykjahlíð gelegen und scheint mir für Motorradfahrer am besten geeignet. Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe wimmelt es von Mücken. Der Mývatn macht seinem Namen alle Ehre. Aber nach der nötigen Dusche sind dies plötzlich alle verschwunden. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Ich esse und gehe früh zu Bett. Morgen habe ich viel vor. Die Gegend rund um Mývatn ist reich an Sehenswürdigkeiten.

 

volle Distanz: 252.86 km

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Island 2017 – Tag 10 Mývatn – Goðafoss

Sonntag 02.07.2017Iceland

Mývatn

Heute bin ich wirklich sehr früh los. Ich habe einige Sachen die ich unbedingt machen möchte. Die Gegend rund um Mývatn, dem Mückensee, hat derart viele Highlights zu bieten das normalerweise ein Tag nicht ausreicht. Aber ich stehe noch ganz am Anfang meiner Islandreise und weiß nicht wie sich die nächsten Tage entwickeln, also besser nicht bummeln. Mein erstes Ziel ist das Maar Víti das zum Zentralvulkan Krafla gehört. Ich komme am Námafjall / Hverarönd vorbei wo gestern noch die Hölle los war. Heute um 7:30 UHR ist der Parkplatz und das Areal menschenleer. Nee… da kann ich nicht vorbei fahren. Also kurz anhalten ein paar Fotos schießen und die Einsamkeit genießen. Dann geht’s weiter, ich komme an einer Dusche vorbei die am Wegrand steht und vor sich hin plätschert. Ja, Warmwasserproblem haben sie hier wirklich nicht. Allerdings richt das Wasser nach Schwefel und man sollte das Warmwasser auch nicht trinken. Die Straße endet oben am Maar Víti. Fein, ich bin der erste heute Morgen und genieße auch hier die Einsamkeit und das türkise Maar. Es geht die Straße wieder zurück, überall zapfen die Isländer die Wärme ab, alles dampft hier, es geht durch erkaltete Lavafelder und überall stehen mobile Seismographen herum. Ein deutliches Zeichen das um Mývatn vulkanische Aktivitäten in Gang sind.

 

Grjotagjá Cave

Mein nächster Stop ist Grjotagjá Cave direkt am Mývatn, eine Höhle mit einem kleinen heißen See. Früher haben sie hier gebadet aber ab den 80er Jahren hat sich die Temperatur auf über 60 Grad erhitzt. Also besser nicht reinfallen. Das blaue Wasser sieht schon sehr einladend aus aber ich habe gestern geduscht, kein Bedarf. Von hier möchte ich zum Hverfjall Krater wandern. Der ist ca. 2-3 km entfernt. Am Parkplatz schnell umgezogen, raus aus den Motorradklamotten, Trekkingschuhe und Stöcke angelegt und los geht’s.

Vulkan Hverfjall Krater

Der Hverfjall Krater ist für mich eines der Highlights in Island. Ist doch sein Erscheinungsbild so wie ich mir einen Vulkan vorstelle, wobei es nur sehr wenige dieser Art gibt. Hverfjall möchte ich heute aus nördlicher Richtung besteigen. Klar man kann auch bis unterhalb des Kraters fahren und von dort aufsteigen. Ja ich könnte sogar mit der XT bis oben hin fahren aber dann wäre der Spaß doch viel zu schnell vorbei und ich glaube das ist so nicht wirklich erwünscht. So wandere ich langsam auf den Krater zu. Dieser wird größer und größer. Der Krater ist wirklich gigantisch und rund um Mývatn zu sehen. So zu Fuß bekommt man noch viel mehr mit von der ganzen Landschaft. Ich sauge alles in mich auf 😉 Es geht hoch zum Krater. Die Trekkingstöcke* sind eine gute Hilfe. Schnell habe ich die 500m Aufstieg hinter mir gelassen. Oben dann die Belohnung, einen super Aussicht aber ich bin ja wegen des Kraters hier. Die Dimension ist der Wahnsinn. Genau so habe ich es mir vorgestellt, einfach irre. Das war wirklich eines der ganz großen Island Highlights für mich.

Zwei Sachen habe ich noch am Mývatn. Zum einen Höfði das ist ein kleiner Wald direkt am See mit bizarr erkalteten Lavaskulpturen im Wasser. Ja der Wald ist ganz nett, ich wandere einmal durch aber für mich nicht wirklich etwas besonderes. Der Isländer sieht das natürlich anders, ist Wald doch auf Island wirklich rar. So sind sie sehr stolz darauf und für einen kleine Spaziergang kann man es schon empfehlen. Mein anderes Ziel ist Dimmuborgir, ein Lavafeld mit bizarren Steinformationen. Es ist arg von Tourismus überlaufen. Es gibt mehrere Rundwege, ich nehme den kürzesten und das reicht mir auch schon. Der Funke will hier nicht recht überspringen. Die Wege sind breit und führen durch die Felsen. Ich komme mir wie in einem Zoo vor, wo nichts wildes und ursprüngliches mehr enthalten ist. Da haben es mir die Kilometerweiten Lavafelder von unterwegs schon mehr angetan.

Þverá Turf Touses

Es wird Zeit Mývatn den Mückensee zu verlassen. Ich tanke und nehme den Kísilvegur / 82 in Richtung Nordwesten. Ich will nach Þverá, eine kleine Ansammlung von Torfhäusern. Der Kísilvegur ist Klasse, schnurgerade geht es immer bergauf und bergab über die Hügel. Rechts erstrecken sich so weit das Auge reicht kilometerweit die lila Alaska-Lupine. Sie wurde vor Jahren hier angesiedelt um Sanderosion durch Verwehungen vorzubeugen. Das funktioniert Bestens und die Farbenpracht ist atemberaubend. Nach Þverá, zu den Turf Houses, geht es über eine 11km lange Schotterpiste. Der Weg führt durch ein Tal mit Flusslauf, dem Lachsfluss Laxá. Es hat sehr viel grün hier. Wahnsinn wie schnell sich die Landschaft verändert. Das tolle ist, ich muss das später alles wieder zurück fahren. Aber jetzt bin ich erst mal an den Torfhäusern. Die sind wirklich in sehr gutem Zustand und mit den rötlichen Steinen unglaublich farbenprächtig. Es ist sehr einsam hier, ich denke es werden nur selten Touristen vorbeikommen. Mir hat es um Welten besser gefallen als die bekannten Häuser von Glaumbaer. Also wenn Ihr mal hier seid kommt vorbei schaut es euch einmal an.

Goðafoss

Mein Weg führt mich weiter zum Goðafoss, dem Wasserfall der Götter. Wow, der ist wirklich nicht übel und einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Irgendwie erinnert er mich von seiner Form an die Niagarafälle. Es ist schon spät und die Touristenströme werden spärlicher. So habe ich kein Problem mir verschiedene Plätze und Perspektiven zum fotografieren zu suchen.

Camping Artun – Grenivik

Bis zum Campingplatz bei Grenivik ist es noch ein gutes Stück aber ich bin heute so viel gewandert da muss ich zur Abwechslung noch ein paar Kilometer hinten dran hängen. Ich nehme die kleine Schotterstraße Fnjóskadalsvegur eystr. Die Straße ist mal wieder ganz nach meinem Geschmack, schön klein, nichts los und alle paar Kilometer anhalten um Fotos zu schießen. Man kommt auf Island echt schwer von der Stelle. Versehentlich nehme ich einen Camping zu früh aber das entpuppt sich mal wieder als Glücksgriff. Umgerechnet 10,- EUR zahle ich für die Nacht. WLAN und duschen inklusive. Der Campingplatz in Artun hat eine riesige gepflegte Wiese direkt an einem kleinen See. Ich bin mal wieder der einzige hier und genieße die Ruhe und Natur. Heute war wirklich ein heftiger Tag und ich habe viel erlebt. Die nächsten Tage möchte ich deshalb etwas ruhiger angehen.

 

 

volle Distanz: 173.57 km

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Island 2017 – Tag 11 Whale Watching

Montag 03.07.2017Iceland

Whale Watching

Nach dem anstrengenden Tag gestern habe ich mir heute erst mal bis 7:30 Uhr Ruhe gegönnt. Als ich aus dem Zelt klettere ist strahlend blauer Himmel. Ich habe heute nicht viel vor. In der Nähe gibt es eine Stelle die gut für Whale Watching von Land geeignet ist. Dort möchte ich einige Stunden verweilen und mein Glück versuchen. Die isländische Wetter App Veður sagt das es dort ab 12:00 Uhr regnen soll. Das sollte reichen und so mache ich mich langsam auf den Weg. Es geht an der Küste des Fjords Eyjafjörður entlang. Auf der gegenüberliegenden Fjordseite sehe ich Akureyri die viertgrößte Stadt Islands. Im Hafen liegen zwei große Kreuzfahrtschiffe. Nur kurze Zeit später geht es dann auch durch die Stadt. Ich halte mich nicht lange auf, tanke nur und bin dann auch schon wieder raus. Im Eyjafjörður gibt es ein großes Angebot an Whale Watching Touren und ich kann auf der Fahrt schon einige Boote sehen.

 

Hjalteyri

Der Ort wo ich hin möchte nennt sich Hjalteyri. Nicht weit von der Hauptstraße soll man dort die Wahle direkt von Land sehen können. Ich habe das eher zufällig bei den Island Planungen vor der Reise gefunden. Im Ort stehen nur eine handvoll Häuser, es gibt eine Whale Watching Tour und am Ende eine alte verlassene Fabrik. Man muss die Straße durch diese Fabrik nehmen und bis ganz ans Meer durchfahren. Dort kann man gut parken. Ich bin noch nicht ganz angekommen und abgestiegen da kommt ganze nahe ein Boot vorbei und ich sehe eine Fontäne im Meer. Nichts wie runter von der Tenere, die A6000* gepackt und schnell das 30 Jahre alte Minolta MD 70-210mm draufgeschraubt. Ich komme noch rechtzeitig und mache meinen besten Schuss des Tages 😉 Was für ein Einstand. Danach wird es ruhiger. Überall kreisen die Boote der Whale Watching Veranstalter. Ich mag es nicht wenn man die Tiere durch den Fjord hetzt. Ich bin der Meinung man muss schon selbst etwas dafür tun. Aber so weiß ich immer wo die Wale sind und sehe auch überall ihre Fontänen. So ganz nah kommt leider keiner mehr und selbst mit dem 210mm sind sie für gute Bilder zu weit weg. Aber dennoch war es ein tolles Erlebnis und so bleibe ich bis kurz vor 12:00 Uhr.

Nachmittag

Das Wetter sieht gut aus aber ich packe langsam zusammen. Als ich losfahre, es ist genau 12:00 Uhr, fängt es doch tatsächlich wie vorhergesagt an zu regen! Unglaublich, was für eine Vorhersage 😉 Nach gut 500m bin ich aus dem Regen raus und der restliche Tag ist trocken. Hinter mir gießt es wie aus Eimern. Die Wetter App Veður hat wirklich gut gearbeitet und auch in den nächsten Tagen wird sie mir noch sehr behilflich sein. Ich kann jedem nur empfehlen die App auf seinen Androiden zu installieren. Ich fahre langsam auf dem Ólafsfjarðarvegur, der 82, um die Halbinsel herum. Mache gelegentlich halt, unter anderem in Siglufjörður und am Leuchtturm Sauðanes.

Hrafna-Flóki Vilgerðarson Denkmal

Direkt am Ólafsfjarðarvegur liegt auch das Hrafna-Flóki Vilgerðarson Denkmal. Er benutzte 3 Raben die ihm helfen sollten den Weg nach Island zu finden. Das brachte ihm auch den Namen Raven-Floki ein. Er war der dritte dokumentierte Besucher Islands und gab der Insel, durch das Treibeis aus Grönland angeregt, ihren noch heute gültigen Namen ‚Eisland‘. Übrigens ist Hrafna-Flóki identisch mit Flóki aus der TV-Serie Vikings.

Camping Lonkot Bucolic Resort

Mein Nachtlager baue ich heute in der Nähe von Hofsós auf. Der kleiner Campingplatz, der zu einem Hotel/Restaurant gehört, liegt auf dem Weg. Das Ambiente von weitem noch sehr ansprechend entpuppt sich aus näherer Sicht als nicht ganz so toll. Aber ok ich habe bereits bezahlt. Es ist sehr einfach, ohne Dusche und Küche. Ich habe den, ich will es mal so nennen, Platz für mich alleine. Für eine Nacht ist es ok und im Vergleich mit den letzten Camping in Artun hätten es die meisten Plätze nicht einfach.

 

volle Distanz: 169.19 km

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Island 2017 – Tag 12 Von Hofsós bis Hvammstangi

Dienstag 04.07.2017Iceland

Basaltklippen von Hofsós

Die Nacht war ruhig, kein Wind kein Regen. Morgens mache ich mir auf dem Gaskocher* meinen Cappuccino aus der Tüte und esse eine Scheibe Brot. Das reicht mir bis zum Mittag. Als erstes Ziel des heutigen Tages stehen die Basaltklippen von Hofsós auf dem Plan. Vom Camping sind es nur wenige Kilometer. Da es noch früh ist bin ich mal wieder der erste und kann mir die Säulen in Ruhe ansehen. Diese sechseckigen Wunderwerke der Natur kann man auf Island an einiges Stellen bestaunen. Wobei Basalt das Gestein mit der größten Verbreitung ist, bezieht man die Meeresböden mit ein. Die Basaltklippen von Hofsós liegen unmittelbar am Nordatlantik und sind vom Parkplatz leicht erreichbar.

 

Kirchentag

Heute scheint Kirchentag zu sein. Ich hab insgesamt vier Stück als POI im Navi. Gleich nach den Basaltklippen von Hofsós, gewissermaßen um die Ecke steht die Grafarkirkja. Diese ist die älteste Torfkirche auf Island. Von innen kann man sie nicht betrachten da sie abgeschlossen ist. Womöglich bin ich aber auch einfach zu früh hier. Es geht weiter zum Torfmuseum Glaumbaer. Zwischendurch, in Sauðárkrókur, muss ich tanken. Die Tankstelle in Hofsós hat nicht funktioniert und über Sauðárkrókur hängen jetzt dicke schwarze Wolken. Da muss ich jetzt den Umweg in kauf nehmen und werde auch noch richtig nass. Aber egal, 10 Minuten später hört es auf und als ich in Glaumbaer ankomme bin ich fast schon wieder trocken.

Torfmuseum Glaumbær

Am Torfmuseum Glaumbær ist mächtig was los. Es wimmelt von Touristen und auf dem Parkplatz stehen mehrere Busse. Wie ich schön früher geschrieben habe hat es mir hier nicht ganz so gut gefallen wie zum Beispiel die Þverá Turf Touses . Die Häuschen sind ganz nett aber ich frage mich, hatten die früher schon Acrylfarbe hier? Denn die Häuschen sind alle lackiert. Was aber schön ist das man in die Häuschen hineinschauen kann. In diesen sieht man die Gerätschaften von früher und bekommt so einen Einblick in das Leben der Leute. Nebenan steht noch eine Kirche, ok ich bin jetzt nicht so der Kirchengänger aber wenn heute schon mal Kirchentag ist schaue ich dann auch mal rein. Von innen ist sie schlicht aber mir gefällt das Farbenspiel mit der blauen Decke und den rosa Bankbezügen. Das ist mir ein Bild wert.

Tomaten

Kurz hinter Glaumbaer gehe ich einkaufen. Als ich den Laden verlasse frage ich mich warum ich dort ca. 30,- EUR gelassen habe. Habe ich doch nur eine Fanta exotic, einen Camembert, eine Rolle Ballerinas und 6 Tomaten gekauft. Ein Blick auf den Kassenbon verrät mit das die 6 Tomaten fast 20,- EUR gekostet haben. Mist, an den Tomaten war kein Preisschild. Sind die aus Gold? Ich muss da ganz besondere erwischt haben, in den nächsten Tage achte ich auf die Tomatenpreise aber so teure habe ich auf ganz Island nicht mehr gesehen. Einkaufen in Island ist nicht billig. Wenn man die Preise vergleicht geht es aber einigermaßen. Mal ist ein Artikel in einem Laden günstig in dem anderen wieder teure, dafür dann ein andere wieder preiswerter. Es scheint so das jeder Laden die Preise auswürfelt. Am günstigsten erschien mir die Supermarktkette Bonus.

Víðimýrarkirkja und þingeyrarkirkja

Einige Kilometer weiter gelange ich auf die Ringstraße. Einige Meter abseits steht die Víðimýrarkirkja aus dem Jahre 1834. Au ja, eine kleine aber feine Torfkirche. Gefällt mir. Es geht wieder zurück auf die Ringstraße weiter Richtung Westen. Morgen werde ich in die Westfjorde einsteigen. Ich verlasse die Ringstraße und fahre zwar parallel dazu aber auf Schotter. Das war in der letzten Zeit etwas zu kurz gekommen. An einem schönen einsamen See, dem Svínavatn, mache ich Mittag. Brot, Käse und was zu trinken und der Tisch ist fertig gedeckt. Eine Stunde später mache ich mich auf zur þingeyrarkirkja. Die letzte Kirche für heute. Es ist eine schöne Steinkirche. Innen verbergen sich weiter Schätze, etwas ein Altar aus dem 15 Jahrhundert, aber leider ist sie verschlossen. Für heute habe ich aber ehrlich gesagt auch genug Kirchen gesehen 😉

Kolugjúfur und Hvítserkur

Zwei Wegpunkte habe ich noch für heute. Zum einen den Wasserfall Kolugjúfur zum anderen den Hvítserkur , ein 15 Meter hoher Basaltfelsen direkt am Meer. Der Wasserfall Kolugjúfur hat mir sehr gut gefallen. Man kann auf eine Brücke im Prinzip über dem Wasserfall stehen. Ich mache einige ND-Filter Aufnahmen bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Beim Hvítserkur Basaltfelsen ist ein wenig wandern angesagt. Nicht übermäßig viel aber in den Motorradklamotten reicht es um einen kleinen Saunagang zu absolvieren. Von der Aussichtsplattform kann man runter klettern und bis an den Felsen gehen. Aber Vorsicht, es geht steil abwärts und Motorradstiefeln hat man nicht viel halt. Der Felsen ist recht imposant und riesig. Der Legende nach ist es ein Troll der von der Sonne versteinert wurde als er das Kloster Þingeyrar mit Steinen bewarf. Zurück am Parkplatz treffe ich Alex der mit der KTM neben mit geparkt hat. Wir sind uns schon so oft fahrend auf der Straße begegnet. Nun treffen wir uns das Erste mal und haben einiges zu erzählen. Alex hatte mir dem Wetter nicht ganz so viel Glück wie ich aber auch er ist begeitert von Island.

Camping Hvammstangi

Der Campingplatz in Hvammstangi ist recht groß. Es herrscht reger Betrieb hier was wahrscheinlich daran liegt das der Campingplatz an der isländischen Campingcard teilnimmt. Die Sanitäranlagen sind gut, Dusche habe ich keine gefunden. WLAN ist inklusive und der Preis ist mit etwas über 10,- EUR auch in Ordnung.

 

volle Distanz: 262.64 km

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Island 2017 – Tag 13 Von Hvammstangi nach Holmavik

Mittwoch 05.07.2017Iceland

In die Westfjorde

Heute geht es also in die Westfjorde. Es hat 8 Grad und ist sonnig. Ich fahre ein Stück auf der Ringstraße bevor es in die 68 abgeht die mich am Meer entlang in die Westfjorde bringt. Ich bin gespannt auf die Westfjorde. Im Navi habe mir nicht allzu viele POI’s gesetzt. Ich lasse mich hier die nächsten Tage treiben und schaue mal was sich so ergibt. Können die Fjorde landschaftlich mit den norwegischen mithalten? Sind sie eventuell schöner oder aufregender? Ich werde es erfahren und euch berichten. Heute steht eigentlich nur das Schiffswrack MS Suðurland an der alten Heringsfabrik Djupavik auf dem Programm. Hinter Hólmavík biege ich auf die den Strandavegur/643 ab. Es ist ein tolle Schotterstraße die die meiste Zeit direkt am Meer entlang führt.

Wo ist eigentlich Hartmut

Es geht vom Meer etwas ins Landesinnere. Rechts neben der Straße steht ein Motorrad. Ich erhasche das Nummernschild, die Maschine kommt aus Bremen. Es ist eine Transalp, eh das ist doch Hartmut. Also nichts wie umdrehen und die paar Meter wieder zurück. Aber weit und breit ist kein Hartmut zu sehen. Hm, was ist denn hier los? Ich mache mir Sorgen ob was passiert sein könnte und schaue mich nach allen Seiten um. Irgendwann blicke ich den Berg hoch und da ist er. Als 10cm hohe Silhouette steht er oben auf dem Berg neben dem Wasserfall. Er sieht mich, winkt mir zu und macht sich an den Abstieg. Ist der wahnsinnige doch neben dem Wasserfall hoch auf den Berg geklettert um zu sehen wo das Wasser her kommt. Und das sah von unten schon recht steil aus. Ein bisschen leichtsinnig ist das schon, gut er mit seinen 69 Jahren muss wissen was er macht. Aber alleine sollte man mit solchen Abenteuern schon vorsichtig sein. Da kann ne Menge passieren. Bis er unten ist futtere ich ein paar Ballerina Kekse. Wir tauschen uns dann aus wie es die letzten Tage so war und beschließen erst mal zusammen weiter zu fahren.

Schiffswrack MS Suðurland

Am Schiffswrack MS Suðurland halten wir natürlich an. Am 24. Dezember 1986 sank das Schiff in einem Orkan. Nur fünf der elf Besetzungsmitglieder konnten gerettet werden. Die MS Suðurland liegt ruhig am Strand gleich neben der Heringsfabrik und rostet langsam vor sich hin. Ich sehe es als tolles und ausgefallene Fotomotiv. So mache ich einige Bilder bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Wir fahren weiter bis Gjögur. Es ist traumhaft hier, den gesuchten Kaffee haben wir leider nicht bekommen denn dafür ist es hier wirklich zu einsam. Ich mache hier Mittag und Hartmut, der noch einen Hot Pool besuchen möchte, macht sich wieder auf den Weg. Wir werden uns abends am Camping in Holmavik wiedersehen.

 

Rückfahrt nach Holmavik

Nicht unweit von Gjögur endet die Straße. Das letzte Stück schenke ich mir den ich kann nicht alle Straßen erfahren. Es geht zurück nach Holmavik, gute 90 Km Schotter 😉 . Wieder muss ich öfters anhalten um das Ganze zu genießen.  Einen Abstecher mache ich noch  aber dann geht es zurück zum Camping Holmavik.

Camping Holmavik

Ich stelle mein Zelt neben das Zelt von Hartmut auf. Der Campingplatz ist nicht sehr groß und viele Plätze sind schon belegt. Die Toilette ist im angrenzenden Schwimmbad. Eine Duschen gibt es leider nicht, man kann aber im Schwimmbad für ca. 8,- EUR eine Eintrittkarte kaufen und dort duschen. Ok, ich bin alleine unterwegs und duschen wird überbewertet, so schenke ich mir das. Ja duschen ist nicht so einfach in Island denn viele Campingplätze haben keine Dusche aber mit der Zeit gewöhnt man sich an das nicht duschen 😉 Abends gehe ich noch eine kleine Runde durch Holmavik. Heute war ein super erster Tag in den Westfjorden. Insgesamt bin ich 349km gefahren davon ca. 250km auf Schotter.

 

volle Distanz: 326.58 km

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